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04/10/2022

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Futtermittelallergien bei Hunden: Ursachen und Symptome

Futtermittelallergien spielen im Alltag der Tierarztpraxen eine zunehmende Rolle, auch wenn aufgrund der Komplexität der Thematik und den damit einhergehenden Schwierigkeiten bei einer exakten Diagnosestellung die tatsächliche Häufigkeit in unserer Hundepopulation stark schwankenden Angaben unterliegt. Im Folgenden werfen wir einen Blick auf Ursachen und Symptome dieser komplexen Erkrankung. 

 Der Verdacht auf eine Futtermittelallergie führt Hundebesitzer mit zunehmender Häufigkeit in die Tierarztpraxis. Da die Diagnosestellung jedoch gar nicht so einfach ist, gibt es stark unterschiedliche Angaben dazu, wie viele Hunde tatsächlich von dieser Problematik betroffen sind. Futtermittelallergien äußern sich mit sehr unspezifischen Symptomen, weshalb es immer eine ganze Bandbreite an anderen möglichen Diagnosen gibt, die dem vorgefundenen Krankheitsbild zugrunde liegen könnten und die ein fast identisches klinisches Erscheinungsbild zeigen.

Futtermittelallergien spielen im Alltag der Tierarztpraxen eine zunehmende Rolle, auch wenn aufgrund der Komplexität der Thematik und den damit einhergehenden Schwierigkeiten bei einer exakten Diagnosestellung die tatsächliche Häufigkeit in unserer Hundepopulation stark schwankenden Angaben unterliegt. Im Folgenden werfen wir einen Blick auf Ursachen und Symptome dieser komplexen Erkrankung.


Der Verdacht auf eine Futtermittelallergie führt Hundebesitzer mit zunehmender Häufigkeit in die Tierarztpraxis. Da die Diagnosestellung jedoch gar nicht so einfach ist, gibt es stark unterschiedliche Angaben dazu, wie viele Hunde tatsächlich von dieser Problematik betroffen sind. Futtermittelallergien äußern sich mit sehr unspezifischen Symptomen, weshalb es immer eine ganze Bandbreite an anderen möglichen Diagnosen gibt, die dem vorgefundenen Krankheitsbild zugrunde liegen könnten und die ein fast identisches klinisches Erscheinungsbild zeigen.

Es gibt viele Ursachen für Futtermittelallergien bei Hunden

Reaktionen auf ein Futtermittel (Futtermittelunverträglichkeit) können sowohl vom Immunsystem ausgehen (in diesem Fall handelt es sich um eine tatsächliche Futtermittelallergie) oder aber nicht-immunologischer Herkunft sein, also z.B. auf einen Enzymmangel (wie bei der Laktoseunverträglichkeit), verdorbene Futtermittel oder auf Reaktionen auf Giftstoffe (z.B. auf Schokolade, Weintrauben oder Zwiebeln) oder Substanzen wie Histamin oder Koffein zurückzuführen sein.

Beide Formen äußern sich häufig mit Symptomen wie Durchfall oder Erbrechen. Eine Futtermittelallergie kann sich allerdings auch ausschließlich oder zusätzlich mit Hautsymptomen präsentieren. Da für die Futtermittelallergie eine Reaktion des Immunsystems auf das Futtermittel erforderlich ist, zeigen sich die Symptome häufig nicht direkt im Zusammenhang mit einer Futterumstellung, sondern mit zeitlicher Verzögerung. Anhand des klinischen Bildes allein sind Futtermittelallergie und eine nicht-immunologisch bedingte Futtermittelunverträglichkeit in aller Regel nicht voneinander zu unterscheiden. Da sich die Therapie für beide Problematiken jedoch nicht unterscheidet (das Futtermittel, das nicht vertragen wird, wird aus der Ration gestrichen), spielt diese genauere Differenzierung in der Praxis im Allgemeinen auch keine Rolle.

Im Hundefutter enthaltenes Protein ist oftmals Ursache für Allergie

Ursache für eine Futtermittelallergie ist die Reaktion des Immunsystems auf ein im Futtermittel enthaltenes Protein. Nur Eiweißketten, die eine bestimmte Mindestgröße haben, können überhaupt eine allergische Reaktion auslösen, sehr kleine Aminosäurenketten werden vom Immunsystem nicht als allergieauslösend erkannt. Sobald das Immunsystem für ein bestimmtes Protein sensibilisiert ist, wird dieses bei der Aufnahme erkannt und der Körper reagiert mit Symptomen wie Durchfall, Erbrechen oder Juckreiz. Dabei tritt das für die allergische Reaktion verantwortliche Protein durch die Darmwand und es kommt im darmnahen Gewebe zu einer Immunreaktion. Störungen der korrekten Funktion der Darmwand, z.B. durch akute oder chronische Durchfälle, chronische Darmentzündungen oder eine unzureichende Funktion der Bauchspeicheldrüse, die für die Produktion von Verdauungsenzymen zuständig ist, kann den Übertritt dieser Proteinbestandteile in die Blutbahn begünstigen. Das Immunsystem reagiert daraufhin mit der Bildung von Antikörpern, die in der Zukunft dann dieses Protein als Fremdkörper bekämpfen.

Den Hund 1-2 Tage fasten lassen, bis die Darmschranke wieder intakt ist

Futtermittelallergien sind an kein bestimmtes Lebensalter gebunden. Möglicherweise führt ein Weiterfüttern der gewohnten Ration während einer Durchfallerkrankung zu einer erhöhten Wahrscheinlichkeit des betroffenen Tieres, eine Futtermittelallergie auf Proteinbestandteile seines Futters zu entwickeln, da durch die Durchfallerkrankung die natürliche Darmschranke, die normalerweise nur einzelne Aminosäuren statt größerer Proteinstücke durchlassen würde, gestört ist. Daher ist es sinnvoll, einen an Durchfall erkrankten Hund 1 -2 Tage fasten zu lassen, bis die Darmschranke wieder intakt ist, um das Risiko der Entstehung einer Futtermittelallergie auf das gewohnte Futter möglichst gering zu halten.

In Europa sind Reaktionen auf Rind und Getreideprotein häufig – in den USA vor allem auf Soja

Reaktionen auf bestimmte Proteine richten sich nach dem Grundsatz „Häufige Dinge sind häufig, seltene selten“. So sind in den USA, wo Soja eine häufige Eiweißquelle darstellt, viele Hunde von einer Sojaallergie betroffen, in Neuseeland dagegen gilt Lammfleisch als allergen. In unseren Breiten wiederum sind Reaktionen auf Rind oder Getreideprotein häufig, weil diese einfach überproportional oft in gängigen Hundefutterrationen verwendet werden, nicht, weil sie für sich betrachtet so besonders allergen wären. Grundsätzlich können praktisch alle Proteine im Futter, die groß genug sind, eine allergene Wirkung haben. Dazu zählen z.B. Milchprodukte, Eier, Fleisch und Fisch, Reis, Sojaprodukte, Klebereiweiße aus Getreide, aber auch Obst und Gemüse sowie Schimmelpilze, Hefen und Futtermilben. Gerade bei Milben kann es eine Kreuzreaktion auf Hausstaubmilben und Futtermilben geben, wobei vermutlich die Sensibilisierung auf die überall vorkommenden Hausstaubmilben den Auslöser darstellt und die Futtermilbenallergie eine Kreuzreaktion.

Fette und Kohlenhydrate: eher geringe allergene Wirkung beim Hund Fette und Kohlenhydrate scheinen nur eine sehr geringe allergene Wirkung zu besitzen. 

Jedoch können bei der Zubereitung Reaktionen zwischen Proteinen und z.B. Kohlenhydraten dazu führen, dass sich die allergene Wirkung des betroffenen Proteins verändert (verstärkt oder auch abschwächt). Zusatzstoffe wie Farbstoffe, Spurenelemente o.ä. haben selbst keine allergene Wirkung, da sie zu klein sind, um eine Reaktion des Immunsystems hervorzurufen, allerdings scheint es ggf. eine verstärkende Wirkung zu geben. So sind beim Menschen allergische Reaktionen im Zusammenhang mit einzelnen Zusatzstoffen bekannt, die allerdings beim Hund bisher nicht nachgewiesen werden konnten. 

Symptome für Futtermittelallergien bei Hunden vielfältig

Klinisch kann sich eine Futtermittelallergie mit einer ganzen Vielfalt an Symptomen zeigen, die aber leider nicht allein typisch für diese Erkrankung sind, sondern auch bei einer Vielzahl anderer Erkrankungen auftreten können. Am häufigsten beim Hund sind (isoliert auftretende) Symptome der Haut (ca. die Hälfte bis zwei Drittel aller betroffenen Hunde), gefolgt von zwischen 10 Prozent und einem Drittel aller Hunde mit ausschließlich Symptomen des Magen-Darmtrakts. Nur ca. 20 – 30% aller Hunde zeigen sowohl Haut- als auch Magen-Darm-Symptome, die allerdings auch nicht immer zeitgleich auftreten. Die Haut kann mit verschiedenen Erscheinungen reagieren wie z.B. starkem Juckreiz, Ekzemen, Schuppen und Krusten, Haarausfall, dunklen Verfärbungen und der Ausbildung verschiedener Reaktionen wie Quaddeln oder Papeln, wobei sich die Veränderungen vor allem an Pfoten, Bauch, Ohrmuscheln, Achseln und Leistenbereich zeigen sowie am Anus. Auch (hartnäckige, schwer behandelbare) Gehörgangsentzündungen sowie Entzündungen von Lidrand oder Bindehäuten können auftreten. Der Magen-Darmtrakt reagiert häufig mit Durchfall oder weichem Kot mit einer wurstpellenartigen Schleimschicht. Chronisches Erbrechen als einzelnes Symptom ist deutlich seltener.   

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Literatur: Dillitzer, N. (2012). Tierärztliche Ernährungsberatung. 2. Auflage. Elsevier Urban & Fischer, München. Hand et al. (2010). Small Animal Clinical Nutrition. 5. Auflage. Mark Morris Institute, Kansas, USA.