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25.09.22

Gelenkerkrankung beim Hund: Stadien der Arthrose

Bildgebende Diagnostik von Gelenkerkrankungen | Gelenke und Knochen

Zur Diagnostik von Gelenkserkrankungen stehen dem Arzt als technische Hilfsmittel konventionelles Röntgenbild, Computertomographie, Szintigraphie und Magnetresonanztomographie (MRT) zur Verfügung.

Historisch betrachtet ist das konventionelle Röntgen das älteste Verfahren und war bis über die Mitte des vorigen Jahrhunderts das einzige bildgebende Verfahren zur Beurteilung der Knochen und des Bewegungsapparates. Später kam dann als Ergänzung die Skelettszintigraphie hinzu, ab Ende der 1970er Jahre die Computertomographie und kurz danach Ende der 1980er Jahre die Kernspintomographie (MRT) mit ihrer rasanten technischen Weiterentwicklung in den 1990er Jahren und zu Beginn unseres Jahrhunderts.

Was leisten diese vier bildgebenden technischen Verfahren und welchen Stellenwert nehmen Sie in der Skelett/Gelenkdiagnostik ein?

Dazu eine kurze summarische Einteilung:

Röntgen: Gute Darstellung des Knochen einschließlich seiner Binnenstrukturen, keine Darstellung sonstiger anatomischer Strukturen wie z.B. Knorpel, Gelenkkapsel, Bänder, Muskeln und weiterer Weichteile.

Szintigraphie: Nach intravenöser Injektion einer schwach radioaktiven Substanz erfolgt Anreicherung selektiv im Knochen, so dass der Knochen im Szintigramm zwar dargestellt wird, jedoch nicht einzelne anatomische Strukturen der Weichteile und somit kann keine zufriedenstellende Aussage über Knorpel, Bänder Gelenkkapsel etc. erlangt werden. Die Szintigraphie kann lediglich Zerstörungen im Knochen wie z.B. durch Tumore oder Metastasen, höhergradige degenerative und entzündliche Veränderungen aufspüren, die kausale Deutung ist jedoch oft schwierig, so dass das Szintigramm zwar oft eine hohe Sensitivität bei pathologischen Veränderungen hat, jedoch meist eine ungenügende Spezifität, d.h. eine ungenügende Zuordnung eines krankhaften Prozesses. In der Gelenkdiagnostik erlangt die Skelettszintigraphie somit heute meist nur noch eine ergänzende Bedeutung.

Computertomographie (CT): Die CT hat ab Mitte der 1970er Jahre die radiologische Bildgebung entscheidend revolutioniert, da es erstmalig möglich wurde einen Körperquerschnitt überlagerungsfrei in einem digitalisierten Bild darzustellen. Seitdem können insbesondere große Körperorgane wie z.B. Gehirn, Lunge, Leber, Milz, Bauchspeicheldrüse sowie die Beckenorgane bildgebend erfasst und deren Binnenstrukturen im Schnittbildverfahren diagnostiziert werden. Bei den Gelenken ist jedoch nur bei großen Gelenken wie z.B. Schultergelenk und Hüftgelenk eine partielle Diagnostik möglich, wobei meist nur der Knochenbereich sowie die Zuordnung benachbarter Knochen zufriedenstellend gelingt, eine Aussage über die übrigen Gelenkstrukturen wie z.B. Knorpel, Bänder, Kapseln, Muskulatur jedoch meist nur unzulänglich ist. Die CT sowie auch das konventionelle Röntgen haben jedoch als Basisuntersuchung und insbesondere auch in der Notfalldiagnostik ihren Stellenwert.

Kernspintomographie (Magnetresonanztomographie – MRT): Als historisch jüngstes bildgebendes Verfahren hat die MRT in den letzten 20- 30 Jahren eine stürmische Entwicklung durchlaufen und ist heute das wichtigste Untersuchungsverfahren. Konventionelles Röntgen, Szintigraphie und Computertomographie haben nur noch einen deutlich eingeschränkten Stellenwert, das dominierende Verfahren ist heute in fast allen Bereichen die MRT geworden, sowohl bei der Diagnostik der inneren Organe, ganz besonders aber im Muskuloskelettalen bzw. Gelenkdiagnostischen Bereich. Hier ist die MRT so dominierend, dass sie bereits bei nahezu jeder klinischen Fragestellung bereits als Basisuntersuchung in der Humanmedizin zur Anwendung kommt, im Veterinärbereich in der Routinediagnostik allerdings noch nicht seinen großen Durchbruch erreicht hat. Dies liegt nicht nur an den hohen Kosten, limitierend sind insbesondere auch technisch/praktische Probleme wie z.B. lange Messzeiten (20- 30 min.) mit notwendiger Sedierung und ggf. Vollnarkose, völlig unterschiedliche Größen der Tiere, messtechnische Anforderungen welche im Humanbereich besser standardisierbar sind, im Veterinärbereich jedoch kaum lösbar sein können.