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14/01/2024

Carnimed_Blog_das Bauchhirn

Das berühmte Bauchgefühl - kann der Darm denken?

Was hat es auf sich mit dem berühmten Bauchgefühl?


In der Wissenschaft gibt es längst nicht mehr den geringsten Zweifel, dass zwischen Darm und Gehirn eine sehr enge Verbindung besteht.  Einige Wissenschaftler gehen sogar so weit zu sagen, das enorme Nervengeflecht des Darms sei eine Kopie des Gehirns. 
Tatsächlich befinden sich z.B. im Darm des Menschen (wie auch bei Hunden) mehr als 100 Millionen Nervenzellen, welche in ihrer Gesamtheit das enterische Nervensystem-auch Bauchhirn genannt- bilden und den Magen-Darm-Trakt komplett durchziehen. 

Hat die Darmflora Einfluss auf unser Verhalten und das unseres Hundes?  


Der Magen-Darmtrakt mit seinem Nervengeflecht ist eine Sache, hinzukommen aber noch Billionen von Mikroben, die wir im Darm beherbergen, Und jetzt wird es ganz spannend: auch die Darmbakterien scheinen bei unterschiedlichen Verhaltensweisen und Befindlichkeiten eine große Rolle zu spielen. Man geht davon aus, dass sie Substanzen produzieren können, die die Blut-Hirnschranke passieren und in das Gehirn gelangen.   
Interessant dazu sind folgende Experimente: man hat schüchternen Mäusen Darmbakterien von sehr mutigen Mäusen verabreicht-erstaunlicherweise änderte sich dadurch das Verhalten der schüchternen Mäuse: sie wurden viel mutiger (2) 
In einem anderen Versuch wurde festgestellt, dass Mäuse, die gar keine Darmflora besitzen, weniger Angst zeigen und unvorsichtiger sind als ihre Artgenossen mit normaler Flora. Und wieder andere, die zu ihrer normalen Darmflora bestimmte Laktobazillen zugefüttert bekamen, wurden mutiger und versteckten sich nicht mehr. Zudem stieg die Aktivität des Vagusnervs an.   
CarniDigest baut nachhaltig eine stabile Magen-Darm-Flora auf, und unterstützt eine umfassende Regeneration.  

Welche Bedeutung hat die Darmflora bei Übergewicht?  


Beim Menschen gibt es auch erstaunliche Zusammenhänge zwischen der Zusammensetzung der Darmflora und Übergewicht. So haben normalgewichtige Menschen eine viel artenreichere Flora als Dicke. Bei den Übergewichtigen wurden zudem häufig spezielle Mikroben gefunden, die Ballaststoffe, die normalerweise ausgeschieden werden, noch in Zucker aufspalten können. Hier wird dann also sogar energiearme Nahrung so effizient verwertet, dass sie dick machen kann.   
Bei autistischen Kindern konnte man feststellen, dass sie ebenfalls eine reduzierte Darmflora aufweisen, und dass ihnen außerdem 3 Gruppen von kohlenhydratspaltenden Bakterien komplett fehlen.   
Seit Jahren vermutete man einen Zusammenhang zwischen der Magen-Darmgesundheit und dem Auftreten von Parkinson. Ganz aktuell gelang Forschern am California Institute of Technology in einer Studie an Mäusen der Nachweis, dass Darmkeime zentralen Einfluß auf die Symptome bei Parkinson haben. Das könnte zu völlig neuen Therapien dieser schrecklichen Erkrankung führen. 

Traumatische Erlebnisse verändern die Darmflora  

Ganz interessant auch die Erkenntnisse des Neurologen John Cryan (Professor für Neurowissenchaften am University College Cork in Irland). Der Wissenschaftler geht so weit zu sagen „wir sind Marionetten unserer Darmbakterien“ und „unsere Darmbakterien beeinflussen wie es uns geht und wie wir uns verhalten. So fand er unter anderem auch heraus, dass bei Menschen mit traumatischen Kindheitserfahrungen die Zusammensetzung der Darmflora sich von der von Menschen ohne solche Erfahrungen dramatisch unterscheidet. Man kann also im Darm ablesen, ob man in seinem früheren Leben Stress ausgesetzt war und es ist zudem erwiesen, dass Menschen mit traumatischen Erlebnissen in der Kindheit mit größerer Wahrscheinlichkeit in ihrem weiteren Leben psychisch erkranken. Bei Mäusen funktioniert es auch umgekehrt: nimmt man ihnen die Bakterien, leiden sie an Dauerstress. 

Informationen aus dem Darm werden direkt an das Gehirn weitergeleitet  

Das Bauchhirn nimmt Informationen aus dem Verdauungstrakt auf und leitet sie an das Gehirn weiter. Umgekehrt gibt das Gehirn ebenfalls Informationen (wenngleich in wesentlich geringerem Ausmaß) an das enterische Nervensystem weiter. Die Verbindung zwischen Bauchhirn und Gehirn ist uns allen gut bekannt; im Stress kommt es z.B. schon mal schnell zu unangenehmen Erscheinungen im Magen-Darmtrakt.   
 

Arbeitet der Darm beim Hund komplett selbstständig?  

Der Darm bzw. das ‚Bauchhirn’ arbeitet aber auch komplett selbständig. Stirbt der Organismus, so arbeitet der Magen-Darm-Trakt sogar teilweise noch mindestens 24 Stunden ganz autonom weiter.  Auch wenn man einen Darmteil heraustrennt und in eine Nährlösung legt, arbeitet er einfach autonom weiter.   

Wo wird im Körper Seratonin hergestellt?

Die Zelltypen und Rezeptoren von Darm und Gehirn sind absolut identisch, die Kommunikation findet zudem auch bei beiden über die gleichen Botenstoffe, zum Beispiel Dopamin und Serotonin, statt.  Interessant ist, dass 95% des Serotonins allein im Darm hergestellt wird, nur 5% im Gehirn.  
Das Bauchhirn steuert selbstständig z.B.
  • Bewegung der Darmschlingen 
  • die Durchblutung 
  • wie viel Magensäure abgesondert wird
  • die Resorption der Nährstoffe 
  • das darmeigene Immunsystem
  • intuitive Wahrnehmung von Bedrohung, Sicherheit, Sympathie usw.    

Über einen Nervenstrang (Nervus vagus) ist der Darm direkt mit dem Limbischen System im Gehirn verbunden, unserem „Emotionszentrum“. Von dort aus werden Informationen aus dem Darm dann auch an andere Hirnbereiche weitergeleitet. Der Darm sendet ununterbrochen an das Gehirn. Über 90% der Nervenfasern ziehen vom Darm nach oben, nur rd.10% vom Gehirn zum Darm und über 80% der Informationen laufen über den Nervus vagus vom Bauchhirn zum Gehirn, nur rd. 20% vom Gehirn zum Bauchhirn.   

Arbeitet der Darm beim Hund auch im Schlaf?   

Sogar im Schlaf ist der Darm selbstständig aktiv- in Tiefschlafphasen bewegt er sich in sanften Wellenbewegungen, in den REM-Phasen, in denen wir vermehrt träumen, zuckt er aufgeregt. Hat also unsere Ernährung und vielleicht auch unsere Darmflora sogar Einfluss auf unsere Träume?  

Alternativ_schalfender Hund   
Die meisten Botschaften aus dem Darm werden von uns nicht wahrgenommen, was anderenfalls für unser Gehirn auch eine irrsinnige Reizüberflutung bedeuten würde. Nur bei Alarmzeichen wie Schmerz, Übelkeit, Erbrechen kommt etwas im Bewusstsein an. In so einem Fall muss dann ja auch schnell reagiert werden und das Gehirn umgehend eine kluge Entscheidung treffen.   

Welchen Einfluss hat Stress auf den Darm?   

Bei Erkrankungen wie dem Reizdarmsyndrom verhält sich das leider ganz anders-hier werden z.B. durch andauernden Stress widersprüchliche Informationen an den Darm gesendet, der schnappt irgendwann über, die Reizschwelle wird herabgesetzt und die ganz normale alltägliche Verdauung wird dann als Schmerz wahrgenommen. Daraus entwickelt sich dann ein wahrer Teufelskreis-durch den Schmerz erhöht sich die psychische Belastung, es werden noch mehr Stresssignale an das Bauchhirn gesendet, und dort erhöht sich die Sensibilität immer mehr.   
Durch Stress werden Zellen und der Magen-Darmtrakt dauerhaft geschädigt. CarniVital schützt die Zellen vor den negativen Folgen von Stress und hilft Deinem Hund sich zu entspannen, und in stressigen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren.   
Wenn wir nun also „aus dem Bauch heraus“ Entscheidungen treffen, uns etwas „auf den Magen geschlagen hat“ oder wir die berühmten „Schmetterlinge im Bauch“ haben-ist es dann das Bauchhirn, das uns dazu das erste Gefühl vermittelt, bevor es an das Gehirn weitersendet?  

Hat ein gesunder Darm Einfluss auf das Wohlbefinden und gute Laune beim Hund?   

Könnte gut sein. Man hat jedenfalls festgestellt, das Wohlbefinden und gute Laune tatsächlich in direktem Zusammenhang mit einem gesunden Darm stehen. So leiden beispielsweise Patienten mit Reizdarmsyndrom sehr häufig gleichzeitig auch an einer psychischen Störung. 
Medikamente, welche die Psyche beeinflussen, wirken meist parallel auf den Darm. Manche Antidepressiva senken die Darmmotorik, andere Psychopharmaka steigern sie.   Bei Erkrankungen wie Parkinson, Alzheimer aber auch bei BSE findet man übrigens genau die gleichen Gewebeschäden in den Nervenzellen im Gehirn wie auch im Darm.  
   

Die Verdauung beim Hund wird von Duft- und Aromastoffen beeinflusst.     

Ein anderes interessantes Phänomen sind Geruchsensoren, die Wissenschaftler im Darm gefunden haben. Es gibt vier Sensoren, die jeweils für unterschiedliche Aromastoffe sensibel sind. Wenn diese aktiviert werden, geben sie ein Signal an die Darmzelle weiter, Serotonin freizusetzen. 
Unsere Verdauung wird also auch von Duft-und Aromastoffen beeinflusst. Fraglich ist, inwieweit wir unbewusst Stoffe aufnehmen oder einatmen, die ein Übermaß der Bildung von Serotonin provozieren, was dann wiederum zu Erkrankungen wie Durchfall, Verstopfung oder Darmentzündung führt.      
   
Viele Fragen sind noch offen, viele Zusammenhänge noch ungeklärt. Aber die Gastroneurologen forschen auf diesem Gebiet seit Jahren und kommen zu immer neuen, hochspannenden Erkenntnissen. Möglicherweise können in naher Zukunft sogar Krankheiten oder auch psychische Probleme ganz einfach therapiert werden, indem man die passende Darmflora einsetzt.   
                
 Literatur 
1. Journal für klinische Endokrinologie und Stoffwechsel (2010)  www.kup.at/kup/pdf/8980.pdf  www.nature.com/news/the-tantalizing-links-between-gut-microbes-and-the-brain-1.18557 
2. www.welt.de/wissenschaft/article885576/Forscher-entdecken-Geruchssensoren-im-Darm.html
www.geo.de/wissen/13364-rtkl-neurologie-wie-der-bauch-den-kopf-bestimmt 
www.spektrum.de/news/die-darm-hirn-achse/1378268 
https://www.uniklinik-freiburg.de/nc/presse/pressemitteilungen/detailansicht/presse/460/
http://www.medmix.at/verbindungen-zwischen-darmflora-und-gehirn/   

Bildquelle: 
Titelbild © Fran-malorcadogphotography/Pixabay  
Bild im Text © Lumen / Pixabay

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