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16.10.23

Ernahrung junger Hunde pexels-chevanon-photography-1108099 Komp

Ein Welpe zieht ein - was solltest Du bei der Fütterung von Welpen beachten?


Wenn ein neuer Hausgenosse einzieht, bekommt man in der Regel von allen Seiten wohlmeinende Ratschläge, bei denen es oft schwierig ist, die wesentlichen Informationen für die Haltung des eigenen Hundes herauszufiltern. Wir wollen uns daher heute mit den grundlegenden Aspekten der richtigen Fütterung während des Wachstums beschäftigen.

Seriöse Hundezüchter geben die ersten wichtigen Informationen gleich mit!

Die Vorfreude ist meist groß – und endlich ist er da: ein Welpe wird als neuestes Familienmitglied willkommen geheißen. Wenn er aus seriösen Züchterhänden stammt, bringt er meist eine ganze Liste an Informationen mit, die es im Hinblick auf Umgang, Haltung, Fütterung etc. in den ersten Wochen zu beachten gilt. Und auch das eigene Umfeld, Familie, Freunde, Bekannte, hat häufig wohlmeinende Ratschläge zu bieten, worauf es bei dem Jungspund ankommt. Wie sucht man nun aus der Fülle an Informationen die wesentlichen heraus, die dafür sorgen, dass der Neuerwerb tatsächlich gesund und munter in all die Aufgaben und Lebenssituationen hineinwachsen kann, die sich seine neue Familie für ihn vorstellt?
Mit einem Teilbereich der Informationsflut rund um den Welpen wollen wir uns heute beschäftigen: Was gilt es im Hinblick auf die Fütterung zu beachten, damit er weder einen Mangel erleidet noch mit irgendetwas überversorgt wird? Weder zu schnell wächst noch zu langsam? Und vor allem durch eine bedarfsgerechte Fütterung der Grundstein für ein möglichst langes und gesundes Hundeleben gelegt werden kann?

Wie kann ich den Stress des Welpen in den ersten Tagen reduzieren?

Nachdem die Trennung von der Mutter und den Wurfgeschwistern und der Umzug ins neue Zuhause für den Welpen mit ganz erheblichem Stress verbunden ist, sollte niemals sofort ein Futterwechsel vorgenommen werden, sondern zumindest für die ersten Tage Futter und Fütterungstechnik des Züchters bzw. Verkäufers beibehalten werden. Wenn möglich, sollte man sich von den zuvor verwendeten Futtermitteln ausreichende Mengen für ca. eine Woche mitgeben lassen. Die ersten zwei bis drei Tage füttert man den Welpen etwas knapper als in den Tagen vor der Übergabe durch den Vorbesitzer erfolgt, da sich der Welpe erst an das veränderte Keimmilieu in der neuen Heimat gewöhnen muss und eine knappere Fütterung zusätzlichen Stress für den Magen-Darmtrakt reduziert.  Um den Organismus Deines Hundes vor den negativen Folgen von Stress zu schützen empfehlen wir die Gabe von CarniVital, zusätzlich wird das Immunsystem gestärkt und das psychische Wohlbefinden Deines Neuzugangs erhöht. Wenn sich nach zwei bis drei Tagen keine Komplikationen ergeben, kann wieder die vorher übliche Futtermenge gefüttert werden. Das dadurch kurzfristig etwas verzögerte Wachstum wird später voll kompensiert.

Was ist bei der Futterumstellung beim Welpen zu beachten?

Nach der kritischen Übergangsphase kann, sofern gewünscht, das Futter dann auch schrittweise durch Verschneiden mit dem bisherigen Futter auf andere Futtermittel umgestellt werden. Je nach Hunderasse und erwartetem Endgewicht (kleine, leichtere Rassen sind in aller Regel früher ausgewachsen als große) dauert die Hauptwachstumsphase ca. sechs bis acht Monate, danach nimmt die Wachstumsgeschwindigkeit deutlich ab. Der Energiebedarf ist stark abhängig von der Rasse, aber auch von individuellen Faktoren (z.B. Temperament) des Welpen und von der Haltungsform (in Gruppenhaltung liegt der Energiebedarf aufgrund der höheren Aktivität deutlich höher als wenn ein Welpe allein gehalten wird). Die Wachstumsgeschwindigkeit wird durch die Energiezufuhr ganz erheblich beeinflusst, d.h. ein Welpe oder Junghund, der (ausgewogenes) Futter zur freien Verfügung hat, wächst deutlich schneller und erreicht sein Endgewicht früher als ein verhaltener gefütterter Altersgenosse. Allerdings wird die Endgröße dadurch nicht beeinflusst, weil sie überwiegend genetisch vorgegeben ist. Ein zu schnelles Erreichen der Endgröße bzw. des Endgewichts kann zu Schäden am Bewegungsapparat führen, da die Stabilität des Skeletts mit der Gewichtszunahme nicht Schritt halten kann. Dementsprechend ist es für die langfristige Entwicklung des Welpen gesünder, wenn er knapper gefüttert wird – seine (genetisch vorgegebene) Endgröße erreicht er deswegen trotzdem, nur eben ein wenig später. Dies heißt aber im Umkehrschluss nicht, dass der Welpe „großgehungert“ werden soll. Die Energiezufuhr sollte sich danach ausrichten, dass die Gewichtsentwicklung des Junghundes der für seine Rasse bzw. sein (ideales) Endgewicht vorgegebenen Wachstumskurve folgt. Daher ist es auch wichtig, den Junghund regelmäßig zu wiegen, um die Entwicklung objektiv beobachten zu können, denn ein zu „üppig“ gefüttert Junghund wird nicht dick, sondern ist für sein Alter zu groß und zu kräftig – als stolzer Besitzer wird man also bei zu hoher Energiezufuhr sogar eher geneigt sein, sich über diese vermeintlich so positive Entwicklung im Vergleich zu Altersgenossen oder Wurfgeschwistern zu freuen, jedoch ist dieser Wachstumsvorschuss eben nicht Ausdruck einer „besseren“ Entwicklung, eher im Gegenteil. Eine bedarfsdeckende Energieversorgung führt zu einer langsamen, gleichmäßigen Entwicklung gemäß der Wachstumskurve und stellt damit, vor allem bei großwüchsigen Rassen, eine nachhaltige Vorbeugung von Entwicklungsstörungen und degenerativen Erkrankungen des Skelettsystems dar.

Wie viel Eiweiß benötigt ein Welpe?

Der Eiweißbedarf reduziert sich im Verlauf des Wachstums. Junghunde benötigen hochwertige Eiweißquellen, damit die Aminosäurenzufuhr ausgewogen ist und damit das Wachstum optimal voranschreiten kann. Bei absolut zu geringer Proteinmenge oder unausgewogener Aminosäurenzusammensetzung setzt der Junghund vermehrt Fett an, d.h. die Gewichtsentwicklung schreitet vermeintlich normal voran, jedoch unter einer ungünstigen Körperzusammensetzung. Eine nachteilige Wirkung überhöhter Proteingaben auf die Entwicklung ist nicht nachgewiesen, aber dennoch keineswegs zu empfehlen.

Was ist für eine gesunde Skelettentwicklung beim Welpen wichtig?

Ganz wesentlich im Sinne einer gesunden (Skelett-)Entwicklung ist die ausgewogene Versorgung mit Calcium und Phosphor, nicht nur hinsichtlich der absoluten Menge, sondern auch bezüglich des Verhältnisses der beiden Mineralstoffe zueinander. Sowohl bei einer zu hohen als auch bei einer zu niedrigen Zufuhr oder bei einem Missverhältnis der beiden Mineralien zueinander kommt es zu Störungen der Skelettentwicklung, insbesondere zu Achsenabweichungen der Gliedmaßen. Großwüchsige Rassen sind gegenüber Fehlversorgungen ganz besonders empfindlich, sehr kleine Rassen zeigen seltener (klinische) Skelettveränderungen. Wichtig für eine korrekte Entwicklung ist auch die bedarfsgerechte Zufuhr der Spurenelemente Kupfer (wichtig im Bindegewebsstoffwechsel, also z.B. bei der Entwicklung von Bändern und Sehnen) und Zink (Bestandteil einer Vielzahl von Enzymen mit unterschiedlichsten Aufgaben im Stoffwechsel) und der essentiellen Fettsäure Linolsäure, die für die Bildung der Zellmembranen, also der äußeren Zellbegrenzung, im wachsenden Gewebe benötigt wird. Durch die Zugabe von bestimmten Kollagenpeptiden (z.B CarniAktiv) während des Wachstums, wird eine gesunde und stabile Skelettentwicklung unterstützt, und so späteren Erkrankungen des Bewegungsapparates und der Knochen  wie z.B. Arthrose vorgebeugt. 
 

Wie vermeide ich Fehlversorgungen beim Welpen?

Am einfachsten und sichersten, um Fehlversorgungen zu vermeiden, ist die Fütterung des wachsenden Hundes mit einem ausgewogenen, für Hunde im Wachstum konzipierten Alleinfutter (bei großen Rassen wird in der Regel aufgrund der erforderlichen Mengen ein Trockenalleinfutter eingesetzt, bei kleineren Rassen ggf. auch eine Mischung aus Nass- und Trockenfutter). Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass zu einem Alleinfutter keine weiteren Vitamin- oder Mineralfutterzusätze gegeben werden sollten, da viele Produkte ohnehin bereits eher höhere Gehalte aufweisen als unbedingt erforderlich wäre. Umgekehrt sollte die Ration auch nicht mit anderen Futtermitteln verschnitten werden (Tischabfälle, Leckerlis etc.), da dies die auf die optimale Entwicklung des Hundes ausgerichtete Rezeptur nachhaltig verändern würde und dann evtl. wiederum zu Fehlversorgungen führen könnte.

Kann ich meinen Welpen auch BARFen?

Aber auch selbst zubereite Rationen sind möglich. Jedoch ist hier aufgrund der speziellen Bedarfsanforderungen des wachsenden Hundes, die sich auch im Laufe des Wachstums verändern, eine professionelle Beratung durch einen auf Tierernährung und Diätetik spezialisierten Tierarzt dringend zu empfehlen, da es anderenfalls zu irreversiblen Schäden während des Wachstums, vor allem am Skelettsystem, kommen kann. Werden in der Erziehung des Welpens Leckerlis eingesetzt, ist es ratsam, dafür bei Fütterung von Trockenfutter einen Teil der Tagesration abzuzweigen, sodass die Zusammensetzung und Menge der Gesamtration nicht verändert wird. Bei selbst zubereitetem Futter sollten die Leckerlis in die Berechnung der Gesamtration einfließen.

Feste Fresszeiten beugen Betteln beim Welpen vor.

Hinsichtlich der Fütterungstechnik ist es sinnvoll, den Welpen zu Beginn drei- bis viermal täglich zu füttern. Mit sechs Monaten kann dann die Mahlzeitenfrequenz auf zweimal pro Tag reduziert werden, nach Abschluss des Wachstums wird dann, je nach zeitlichen Möglichkeiten des Besitzers, ein- bis zweimal täglich gefüttert. Der Napf sollte nach 20-30 Minuten wieder entfernt werden, um den Welpen an eine vorgegebene Zeitspanne zur Futteraufnahme zu gewöhnen. Zudem beugen feste Fresszeiten auch dem Betteln vor.
Literatur: Meyer, H.; Zentek, J. (2013). Ernährung des Hundes: Grundlagen – Fütterung – Diätetik. Enke-Verlag, Stuttgart.
Titelbild: pexels/chavanon-photography-1108099

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