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28.08.23

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Mengenelemente-Essentielle Mineralstoffe für Deinen Hund

Viel hilft viel?

Entdecke die faszinierende Welt der Mengenelemente (Mineralstoffe) - die unsichtbaren Helden für die Gesundheit Deines Hundes! Von Calcium für starke Knochen über Natrium für Nerven und Zellen bis hin zu Magnesium für entspannte Muskeln spielen Mengenelemente eine entscheidende Rolle im Hundekörper. Tauche ein in ihre Bedeutung, ihre Quellen und ihre Auswirkungen auf das Wohlbefinden Deines Hundes. Erfahre, wie diese winzigen Nährstoffe Großes bewirken und lerne, wie du sie optimal in die Ernährung Deines Vierbeiners integrieren kannst. 

Mengenelemente gehören zusammen mit den Spurenelementen zur Gruppe der Mineralstoffe. Sie werden vom Körper in größeren Mengen benötigt, um ein ordnungsgemäßes Funktionieren zu gewährleisten. Doch nicht nur die absolute Menge spielt eine Rolle, auch das Verhältnis der Mineralstoffe zueinander.

Die Nährstoffgruppe der Mineralstoffe umfasst sowohl die sogenannten Mengelemente als auch die Spurenelemente. Analytisch finden sich Mineralstoffe, also auch die Mengenelemente, um die es uns heute geht, in der Fraktion „Rohasche“ wieder. Rohasche, die den nach sechsstündiger Verbrennung des Futtermittels bei 550 °C verbleibenden Rest darstellt, enthält darüber hinaus noch die Gruppe der Spurenelemente sowie weitere anorganische Stoffe wie z.B. Silikate.

Woher stammt die Bezeichnung Mengenelemente (Mineralstoffe)?

Mengenelemente haben ihren Namen daher, dass sie vom Organismus in vergleichsweise größeren Mengen benötigt werden, um die natürlichen Stoffwechselprozesse aufrecht zu erhalten, während die Spurenelemente, wie es die Bezeichnung bereits nahelegt, nur in winzigen täglichen Mengen aufgenommen werden müssen. Aufgrund dessen haben Mengenelemente auch eine in absoluten Mengen größere Spanne, in der eine Überversorgung vom Körper noch ohne Vergiftungserscheinungen toleriert werden kann, während bei den Spurenelementen bereits (in absoluter Menge) vergleichsweise kleinere Überversorgungen toxisch sein können. 

Das Mischungsverhältniss der Mineralstoffe ist entscheidend!

Mineralstoffe, und damit auch die Mengenelemente, sind in gewissen Mengen bereits in den in der Hundefütterung verwendeten Rohstoffen enthalten. Abhängig von der Zusammensetzung der Ration ist allerdings die enthaltene Menge oftmals nicht ausreichend oder aber die Verhältnisse der Mengelemente zueinander stimmen nicht. Gegebenenfalls kann auch ein Element in zu großer Menge enthalten sein und damit zu einer Überversorgung führen. Daher müssen für eine ausgewogene Fütterung in den Futtermittelrohstoffen bereits enthaltene Mengenelementkonzentrationen berücksichtigt und mit dem Tagesbedarf des Hundes verglichen werden. Wenn die enthaltenen Mengen nicht ausreichen oder nicht im richtigen Verhältnis vorliegen, wird durch Zusatz eines Mineralfutters (dieses enthält die fehlenden Mengenelemente als reine Verbindungen sowie ggf. ebenfalls unzureichend enthaltene Spurenelemente und Vitamine) die Fütterung bedarfsgerecht – dies erfolgt bei der kommerziellen Futterherstellung bei der Berechnung der Rezeptur, aber es muss auch bei einer selbst zubereiteten Ration erfolgen, um eine bedarfsgerechte Fütterung zu gewährleisten.

Wie wird Mineralstoffversorgung in der BARF-Fütterung gesichert?

Wenn Rohfütterung („Barfen“) praktiziert wird, ist es in der Regel das Ziel, Zusätze wie Mineralfuttermittel zu vermeiden; in diesen Fällen ist es jedoch unbedingt erforderlich, die Auswahl der eingesetzten Futtermittel so abzustimmen, dass die in ihnen enthaltenen Mineralstoffe und Vitamine den Bedarf decken, d.h. weder exzessiv noch in zu geringer Menge enthalten sind und auch im richtigen Verhältnis zueinander – eine Aufgabe, die lösbar, jedoch etwas aufwendiger als der Zusatz eines Mineralfutters ist.

 

rennender Hund

Was zählt nun alles zu den Mengenelementen?

Dies sind Calcium, Phosphor, Magnesium, Natrium, Chlorid und Kalium. Sie übernehmen allesamt wichtige Aufgaben im Organismus. 

Welche Aufgabe hat Calcium?

ist u.a. einer der Hauptbestandteile der Knochen und Zähne, außerdem an Blutgerinnung, der Kontraktion von Muskeln und der Weiterleitung von Nervenimpulsen sowie zahlreichen weiteren Aufgaben im Körper beteiligt. Daher wird sein Blutspiegel sehr straff innerhalb enger Grenzen reguliert, bei absinkenden Blutspiegeln wird Calcium aus dem Knochen gelöst und ins Blut abgegeben, bei steigenden Spiegeln im Knochen eingelagert. Eine Überversorgung mit Calcium führt im Wachstum zu Störungen in der Skelettentwicklung, außerdem wird die Aufnahme von Phosphor und verschiedenen Spurenelementen wie Zink und Kupfer beeinträchtigt. Das Risiko für calciumhaltige Harnsteine ist erhöht. Eine Unterversorgung mit Calcium wird durch den Körper dadurch ausgeglichen, dass Calcium aus dem Knochen freigesetzt wird, was längerfristig zu Skelettveränderungen (z.B. Gummikiefer bei erwachsenen Tieren) bis hin zu Knochenbrüchen, vor allem bei jungen Tieren, führen kann.  

Wofür benötigt der Hundekörper Phosphor?

Phosphor, das nach Calcium zweithäufigste Mengenelement im Körper, ist ein wichtiger Bestandteil von Zellmembranen, es ist wesentlich für den Energiestoffwechsel des Körpers, vor allem für die Fortbewegung, außerdem übernimmt es Aufgaben im Säure-Basen-Haushalt und ist wichtig für die Funktion von Sehnen und Bändern. Gemeinsam mit Calcium ist es als Calciumphosphat ein wichtiger Bestandteil der mineralischen Knochensubstanz. Ein Phosphormangel kann sowohl im Wachstum als auch bei erwachsenen Tieren zu einer Fehlstellung vor allem der Hinterbeine durch eine nicht schmerzhafte Sehnen- und Bänderschwäche führen. Eine Überversorgung belastet die Nieren, erhöht das Risiko von Harnsteinen und kann Skelettprobleme nach sich ziehen.

Magnesium ist wichtig für den Stoffwechsel.

Magnersium ist ein vor allem innerhalb der Körperzellen vorkommendes Mengenelement und ist an mehr als 300 verschiedenen Stoffwechselprozessen im Organismus beteiligt, wie z.B. an der Proteinsynthese und der Synthese des genetischen Codes, der DNA. Es ist wesentlich für die Stabilität der Membranen von Muskel- und Nervenzellen, spielt eine Rolle in der Herzaktivität, im Immunsystem und der Blutgerinnung. Zudem übernimmt es wichtige Aufgaben bei der Sekretion und Funktion von Hormonen und hat wesentlichen Anteil an der mineralischen Struktur von Knochen und Zähnen. Eine Überversorgung mit Magnesium kann zu Harnsteinbildung oder Durchfall führen, ein Mangel zu Krämpfen und Muskelzittern. 

Warum ist Natrium so wichtig?

Der größte Teil des im Körper vorkommenden Natriums befindet sich im Knochen (ca. 43%), knapp 30% entfallen auf die außerhalb der Körperzellen befindliche (sogenannte „interstitielle“) Flüssigkeit, etwa 12% sind im Blutplasma enthalten. Der verbleibende Rest verteilt sich auf Bindegewebe und Körperzellen. Eine Hauptaufgabe von Natrium ist es, das extrazelluläre Volumen aufrecht zu erhalten, da seine Konzentration wesentlich mitbestimmt, wohin sich im Körper Flüssigkeit verteilt. Zudem ist es wesentlicher Bestandteil in der Aufrechterhaltung des Säure-Basen-Haushalts, es ist unverzichtbar in der Entstehung und Weiterleitung von Nervenimpulsen und in der Bildung von elektrischen Potentialen an der Zellmembran. Ein Natriummangel führt zu Wachstumsverzögerungen und verringerter Muskelspannung, die Tiere fressen alles Erreichbare, zeigen eine ausgeprägte Lecksucht und eventuell Kannibalismus. Eine Überversorgung hingegen äußert sich vor allem in zentralnervösen Störungen, sofern kein Zugang zu Trinkwasser besteht. Bei herzkranken Tieren kann es zur Ödembildung (vermehrter Wasseransammlung im Gewebe) kommen, bei nierenkranken Tieren muss die Natriumversorgung zur Regulierung des Blutdrucks evtl. angepasst werden.

Chloridmangel führt zu Störungen des Säure-Basenhaushalts.

 Chlorid befindet sich im Körper hauptsächlich außerhalb der Zellen und hat wichtige Funktionen in der Aufrechterhaltung des extrazellulären Volumens und in der Säure-Basen-Regulation. Ein Chloridmangel führt insbesondere zu Störungen des Säure-Basenhaushalts. Über Folgen einer Chloridüberversorgung gibt es derzeit keine Studien beim Hund.

Kaliummangel kann zu Lähmungen und Muskelschwäche führen.

Kalium befindet sich im Körper zu rund 90% innerhalb der Körperzellen. Es ist wesentlich in Säure-Basen-Haushalt und Nervenleitung und ist ein wichtiger Ko-Faktor bei Enzymreaktionen und Transportfunktionen. Bei Mangelversorgung kann es zu Lähmungen und Muskelschwäche kommen. Eine Überversorgung ist bei funktionsfähiger Niere im Allgemeinen unproblematisch, allerdings erscheinen Magenreizungen bei exzessiver Aufnahme möglich sowie bei stark erhöhten Blutspiegeln negative Auswirkungen auf die Herzleistung bis hin zum Herzstillstand.


Aus dieser kurzen Übersicht lässt sich leicht ersehen, dass die Mengenelemente nicht nur unverzichtbare Funktionen im Stoffwechsel einnehmen, sondern dass es für dieses Zusammenspiel einer korrekten, dem Bedarf entsprechenden Versorgung im richtigen Verhältnis der Elemente zueinander bedarf, um Probleme durch Unter- und Überversorgung zu vermeiden. 

Möchtest Du noch mehr über die Aufgabe und Wirkung der verschiedenen Nährstoffe für Deinen Hund sowie die Folgen von Fehlversorgungen erfahren? Hier findest Du weitere Teile unserer Artikelserie:

Literatur:
Dillitzer, N. (2012). Tierärztliche Ernährungsberatung. 2. Auflage. Elsevier Urban & Fischer, München.
Kamphues, J. et al. (2014). Supplemente zur Tierernährung für Studium und Praxis. 12. Auflage, M. & H. Schaper-Verlag, Hannover.
National Research Council (2006). Nutrient Requirements of Dogs and Cats. The National Academies Press, Washington, D.C., USA.
Meyer, H.; Zentek, J. (2013). Ernährung des Hundes: Grundlagen – Fütterung – Diätetik. Enke-Verlag, Stuttgart.


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